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Internationales Symposion „Leadership in Sozialen Institutionen“ am IWH

Vom 15. bis 17. März 2007 in Heidelberg


Vom 15.3.-17.3.07 richtete das DWI in Kooperation mit Jun.-Prof. Dr. Dr. Alexander Brink vom Studiengang „Philosophy & Economics“ der Universität Bayreuth das Symposion „Leadership in Sozialen Institutionen“ am Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg (IWH) aus. Das Symposion wurde gefördert durch die Volkswagen-Stiftung und die Stiftung der Universität Heidelberg. International führende Vertreter des Leadership-Konzepts waren zu Gast und diskutierten miteinander die Bedeutung dieses Ansatzes für die Entwicklung der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Die Ergebnisse werden in Buchform publiziert werden. Hier folgt ein kurzer Überblick über die wichtigsten Fragestellungen:
 

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Bild 1: Prof. Dr. Dr. Brink, Bayreuth
und Dr. Schuhen, Freiburg

(1) Leadership und die Ökonomisierung des Wohlfahrtsbereichs,

(2) Leadership und soziale Organisation,

(3) Leadership und soziale Dienstleistung,

(4) Leadership und Führungspersönlichkeiten und

(5) Perspektiven von Leadership in sozialen Institutionen.
 

 

 

 

 

Zur Bedeutung des Leadership-Ansatzes für soziale Organisationen wurde festgehalten, dass zwar Leadership und Management im deutschen Sprachraum noch nicht hinreichend differenziert werden. Einige Forscher behandeln Leadership noch als Teil des Managements, andere verwenden die beiden Begriffe synonym.
 

 

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Bild 2: Prof. Dr. HInterhuber, Innsbruck
und Dr. Schwartz, Speyer

Im Blick auf soziale Organisationen wurde jedoch deutlich, dass eine Differenzierung zwischen Leadership und Management nicht nur sinnvoll, sondern notwendig ist: Leadership stellt vor allem in den Transformationsprozessen des Dritten Sektors eine für soziale Organisationen unverzichtbare Führungsperspektive dar. Die Verbindung von Leadership, Wertemanagement und Organisationsentwicklung steht dabei im Zentrum. Denn die Einführung ökonomischer Steuerungskriterien führt auf der operativen Ebene der sozialen Dienstleistung zu neuen, in ihrer Funktionalität sich z.T. entgegenstehenden organisationalen Schnittstellen, deren Konflikte durch (normatives) Management nicht adressiert werden.
 

 

 

Als Beispiel hierfür kann die Schnittstelle zwischen Fallkoordination und Dienstleistungskoordination in der Jugendhilfe angeführt werden: Einerseits ist die Erhaltung der relativen Autonomie der professionellen Akteure funktional notwendig, andererseits ist eine Prozessoptimierung für Effizienzeffekte und Qualitätsgewinne der Organisation unerlässlich. In der Praxis kommt es an dieser Schnittstelle laut empirischer Studien immer wieder zu Konflikten.
 

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Bild 3: Prof. Dr. Schmidt, Heidelberg
und Dr. Sigmund, Heidelberg

 

 

Hier bietet der Leadership-Ansatz ein innovatives Lösungspotential, da Leader die beteiligten Akteure durch Verpflichtung auf den gemeinsamen Dienstleistungsauftrag bzw. die zugrunde liegende Vision zur Kooperation und Zielverfolgung anhalten und kreatives Lösungspotential durch Befähigung der Mitarbeitenden freisetzen können. Zudem bringen sie in die Auseinandersetzungen die Integrität und Authentizität der eigenen Persönlichkeit ein und vermögen so, die unterschiedlichen Positionen zu vermitteln. Der Leadership-Ansatz bietet also eine Antwort auf Prozesse und Konflikte, die durch die Ökonomisierung des Wohlfahrtsbereichs in sozialer Organisationen auftreten und hinsichtlich der Dienstleistungserbringung bewältigt werden müssen.

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
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Letzte Änderung: 30.05.2018