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Publikation14Tradition und Erneuerung - Protestantismus in Südwestdeutschland

Studien zur kirchlichen Zeitgeschichte, von JÖRG THIERFELDER (erschienen in: Schriftenreihe der Pädagogischen Hochschule Heidelberg)

hg. von VOLKER HERRMANN / CHRISTOPH MEHL,

Weinheim 1998, 244 S.


         

"Tradition" und "Erneuerung" sind Stichworte, die wesentliche Tendenzen des südwestdeutschen Protestantismus vor und nach 1945 kennzeichnen. In der Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Regime ging es der Kirche zunächst darum, kirchliche und theologische Traditionen zu bewahren und zu verteidigen.

Zugleich aber wurde deutlich, daß es ohne eine Erneuerung der Kirche von innen her nicht möglich sein würde, der nationalsozialistischen Weltanschauung wirksam zu begegnen. Standen sich diese Positionen als kirchenpolitische Fraktionen bis 1941 weitgehend unvereinbar gegenüber, so bewegten sie sich bis Kriegsende im Einigungswerk des württembergischen Landesbischofs Theophil Wurm aufeinander zu. Bischof Wurm war es, der nach Kriegsende als Vorsitzender des neugegründeten Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland das für die Zukunft der Kirche notwendige Miteinander in besonders prägnanter Form betonte: Das Entscheidende sei, "daß in der Leitung der Kirche beide vereinigt seien: die Kirche der Tradition und Institution und die Kirche der Bewegung und Erneuerung. Beide müssen sich gegenseitig durchdringen und ergänzen" (1945).
Jörg Thierfelder hat Traditionen und Institutionen, Erneuerungen und Bewegungen in Kirche und Schule in den vorliegenden Einzelstudien detailliert untersucht.

 

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Letzte Änderung: 24.05.2018