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Kolloquium „Die öffentliche Verantwortung der Kirche – Erfahrungen und Perspektiven“ anlässlich des 80. Geburtstages von Prof. Dr. Dr. Theodor Strohm

Mit einem Kolloquium zum Thema „Die öffentliche Verantwortung der Kirche – Erfahrungen und Perspektiven“ beging das Diakoniewissenschaftliche Institut am 17. Januar den 80. Geburtstag seines langjährigen Direktors Professor Dr. Dr. Theodor Strohm. Auch wenn das Symposium aufgrund der räumlichen Begrenzung nicht für eine breite Öffentlichkeit zugänglich sein konnte, versammelten sich im Senatssaal der Alten Universität doch eine große Zahl von Kolleginnen und Kollegen, Wegbegleitern, Freunden und Familienangehörigen, um gemeinsam den Jubilar zu würdigen und zu feiern.

Der Dekan der Theologischen Fakultät, Professor Dr. Winfried Löhr, verwies in seiner Begrüßungsrede auf das gleichermaßen thematisch breite wie quantitativ umfassende wissenschaftliche Werk Strohms, in dem er immer wieder das Verhältnis von Kirche und Gesellschaft bearbeitet habe. Löhr zeichnete das Bild eines Vertreters einer Generation von Wissenschaftlern, die „nicht bereit“ gewesen sei, „als Theologen gleichsam abzudanken und das Feld den aufstrebenden Disziplinen von Soziologie und Politologie und ihren faszinierenden – gelegentlich historisch unterinformierten – Theorieprojekten einfach zu überlassen“, sondern „diskussionswürdige theologische Positionen in den politischen und sozialethischen Debatten der Gegenwart“ formuliert habe.

Johannes Eurich, Direktor des Diakoniewissenschaftlichen Instituts, würdigte in seiner Ansprache, dass Strohm die Diskussion um die öffentliche Verantwortung der Kirche nicht nur wissenschaftlich geführt und bereichert, sondern auch selbst unermüdlich in Gremien und Arbeitsgruppen auf nationaler wie internationaler Ebene wahrgenommen habe. Beispielhaft stellte er dabei das Engagement des Jubilars in der Kammer für soziale Ordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland heraus, deren Vorsitz Strohm 18 Jahre innehatte. Die zwölf unter der Ägide Strohms erarbeiteten Denkschriften der Kammer „spielten“, so Eurich, „sozialethisch gut begründete Impulse in die öffentlichen Debatten ein und schärften auf diese Weise auch das soziale Profil des Protestantismus“.

Das diakoniewissenschaftliche Kolloquium eröffnete Professor Dr. Dr. h.c. Trutz Rendtorff (München) mit einem Vortrag zum Thema „Öffentliche Verantwortung der Kirche als institutionalisierte Dauerreflexion“. Der ehemalige Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Professor Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber (Berlin) stellte „Das rechte Wort zur rechten Zeit“ in den Mittelpunkt seiner Ausführungen und sprach „über hohe Erwartungen und die schwierige Aufgabe, sie einzulösen“. Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Professor Dr. Heinrich Bedford-Strohm (München) ging in seinem Vortrag auf „Das öffentliche Reden der Kirche – Reflexionen und Erfahrungen“ ein.

Es blieb schließlich dem Jubilar vorbehalten, die Perspektive noch ein wenig über den nationalen, konfessionellen und zeitlichen Horizont hinaus zu weiten und über die „,Responsible Society’ als ökumenische Maxime“ zu sprechen.

Für die musikalische Umrahmung des Nachmittags sorgte Prof. Gerd Theißen und Pfr. Susanne Kobler-von Komorowski.

 
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Letzte Änderung: 30.05.2018
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